Lohnt sich ein Damastmesser? Das gilt es zu beachten
Freitag, 5. Juni 2020

Lohnt sich ein Damastmesser? Das gilt es zu beachten

Immer mehr professionelle Köche, Jäger und Survival-Experten schwören auf die hohe Qualität eines Damastmessers. Der vielfach gefaltete, hochwertige Stahl ist ein Sinnbild für höchste Schärfe bei gleichzeitiger Flexibilität. Die komplexe Technik bei der Herstellung des Stahls sorgt für höhere Preise. Lohnt sich ein Damastmesser, und welche Besonderheiten gilt esf für Sie zu beachten?

Die Ursprünge des Damaszenerstahls


Damaststahl oder Damaszenerstahl ist seit Jahrhunderten bekannt. Bereits im Mittelalter war dieser besondere Stahl ein begehrtes Gut, das über die Ländergrenzen hinweg gehandelt wurde. Der grösste Umsatzplatz für Klingen aus dem gefalteten Stahl war das antike Damaskus. Noch heute erinnert der Name der Stahlvariante daran. Der Ursprung der Verarbeitungstechnik liegt aber nicht im heutigen Syrien, sondern vermutlich im indischen Raum.

Welche Schmiede sich zuerst an der komplizierten Herstellung versuchte, ist bis heute umstritten und nicht vollständig zu klären. Funde belegen, dass Schmieden im südostasiatischen Raum Meteoritenstahl als Bestandteil des Damasts nutzten. Darin findet sich eventuell eine Erklärung für den Mythos, der sich um diesen besonderen Stahl bis heute rankt. Vielleicht liegen dessen Ursprünge aber auch in der Schönheit des Materials. Kein Damastmesser gleicht einem anderen, und die wellenartige Struktur des gefalteten Stahls ist nur zu einem gewissen Grad beeinflussbar. 

Was zeichnet ein Damastmesser aus, und welche Rohstoffe werden zur Herstellung benutzt?


Je nach verwendetem Eisen oder Stahl hat ein Messer gewisse Eigenschaften. Je härter das Ausgangsmaterial ist, desto schärfer ist das fertige Messer. Die Härte des Stahls und die finale Schärfe bedeuten zugleich aber, dass das Messer an Flexibilität verliert und bei unsachgemässer Handhabung brechen kann.

Das ist nicht nur ärgerlich, sondern für den Nutzer potenziell gefährlich. Verwendet die Schmiede zur Herstellung eines Messers einen weichen Stahl als Ausgangsmaterial, so entsteht ein flexibles und biegsames Messer. Mit einem solchen filetieren Sie zum Beispiel Fisch besonders leicht, und auch beim Entbeinen von Fleisch zeigt es seine Stärken.

Die Weichheit des Stahls geht aber zulasten der Haltbarkeit des Messers. Der Grat nutzt sich schneller ab, und das Messer wird schneller stumpf. Nur wenn Sie regelmässig nachschärfen, erhalten Sie die Eigenschaften der Klinge über einen längeren Zeitraum. Der Damaststahl kombiniert die positiven Eigenschaften des harten und des weichen Stahls.

Das Ziel ist es, maximale Schärfe bei gleichzeitiger Flexibilität zu erreichen. Für den Schmied des Messers bedeutet diese Aufgabe, zwei unterschiedliche Ausgangsmaterialien miteinander zu vereinen. Jeder Hersteller von Damastmessern schwört auf eine eigene Legierung, deren Zusammensetzung oftmals auf jahrzehntelanger Erfahrung beruht. 

Der Kohlenstoffanteil – ein entscheidender Faktor für die Härte

Der Anteil an Kohlenstoff in einer Stahllegierung definiert die Eigenschaften, die sich beim Härten ergeben. Je höher der Anteil des Kohlenstoffs ist, desto härter ist das fertige Produkt. Ebenso bestimmt der Anteil, wie hoch die Temperaturen beim Härten sein müssen und welche Flüssigkeit sich dazu anbietet. Da bei der Herstellung des Damastmessers zwei unterschiedliche Stahltypen zur Verwendung kommen, muss beim Härtevorgang behutsam vorgegangen werden. Erstarrt ein Stahl wesentlicher schneller als der andere, so kommt es zu Spannungen, die im schlimmsten Fall eine Beschädigung des Messers bedeuten können. 

Das Feuerschweissen – das Geheimnis hinter dem Damaszenerstahl


Um die zwei unterschiedlichen Stahlarten miteinander zu verbinden, nutzt der Schmied die Technik des Feuerschweissens. Zu Beginn werden zwei Schichten aneinander geschweisst. Durch anschliessendes Plätten und Falten entstehen schrittweise immer mehr Schichten. Mit jeder Faltung verdoppeln sich die Lagen. Im späteren fertigen Messer erkennen Sie diese an ihrer unterschiedlichen Farbigkeit. Die vielen Vorgänge machen das Herstellen des Stahls sehr zeitaufwendig.

Die korrekte Temperatur – ein schmaler Grat

Damit sich die beiden Stahlvarianten bestmöglich miteinander verbinden, braucht es eine bestimmte Temperatur. Der geübte Schmied erkennt diese anhand der Farbe des glühenden Stahls. Ist die Temperatur zu niedrig, so verbinden sich die einzelnen Stahlschichten nicht richtig miteinander.

Ist sie hingegen zu hoch, so verbrennt der im Stahl eingeschlossene Kohlenstoff, und das Ausgangsmaterial ist unbrauchbar. Um diesen Schritt zu verhindern, trägt der Schmied eine dünne Schicht Quarzsand auf den glühend heissen Stahlblock auf. Sobald der Stahl Funken wirft, oxidiert der eingeschlossene Kohlenstoff. Der schmelzende Quarzsand bildet eine schützende Schicht auf der Oberfläche des Stahls und verhindert die Oxidation. 

Das unverkennbare Muster – das Markenzeichen des Damastmessers

Selbst ein Laie erkennt eine Klinge aus Damaszenerstahl auf den ersten Blick. Es ist das unverkennbare wellenförmige Muster, das den Unterschied zu herkömmlichen Messern ausmacht. Nach dem Feuerschweissen in der Schmiede ist die Struktur nicht sofort sichtbar.

Erst durch eine Säurebehandlung, bei der die unterschiedlichen Stahlvarianten anders reagieren und ihre Farbe ändern, tritt es zum Vorschein. Nach der sanften oberflächlichen Behandlung mit Säure poliert der Schmied das Messer sorgfältig. Diese zusätzlichen Schritte tragen zur einmaligen Schönheit eines Damastmessers bei. Während des Herstellungsprozesses übt der Schmied durch Verdrehungen oder bestimmte Falttechniken Einfluss auf das finale Aussehen des Damaszener-Musters aus. 

Worauf Sie beim Kauf eines Damastmessers achten sollen


Im Shop von Meister Messer finden Sie eine grosse Auswahl an Damastprodukten namhafter Hersteller. Je mehr Lagen im Muster einer Klinge erkennbar sind, desto mehr Zeit ist in die Fertigung des Messers geflossen. Ein gutes Jagdmesser aus Damast sollte mindestens 200 Lagen aufweisen. Nicht selten beeindrucken vor allem handgefertigte Messer mit mehr als 1000 Lagen.

Je mehr Lagen im Stahl vorhanden sind, desto besser vereinen sich die Eigenschaften der zwei genutzten Stahlvarianten. Aufgrund der vielfältigen Möglichkeiten, die sich aus den Stahlkombinationen ergeben, enthält das Sortiment im Shop sowohl robuste Jagdmesser als auch äusserst scharfe Rasiermesser.

Aufgrund der steigenden Beliebtheit von Damastklingen finden sich mehr und mehr günstige Kopien und minderwertige Produkte auf dem Markt, die den Qualitätsansprüchen nicht genügen. In die Produktion einer gefalteten Klinge investiert ein Schmied viel Zeit und Können. Der höhere Preis relativiert sich durch die Robustheit und die Langlebigkeit des Messers.

Kopien von echtem Damaststahl basieren oftmals auf oberflächlichen Ätztechniken der Lasergravur. In ihrem Aussehen ähneln diese Klingen dem Original, doch über die einmaligen Eigenschaften verfügen sie nicht. Schon das erste Nachschärfen der Klinge trägt oftmals die oberflächliche Verzierung ab, und das Messer zeigt sein wahres Gesicht. 

Die Pflege und korrekte Aufbewahrung erhöhen die Lebensdauer


Die Pflege und korrekte Aufbewahrung erhöhen die LebensdauerJedes hochwertige Jagdmesser braucht ein gewisses Mass an Hingabe, wenn Sie lange Freude daran haben möchten. Folgend sind Eckpunkte aufgelistet, auf die es beim Umgang mit Damaststahl besonders zu achten gilt:
  • Pflege
  • Reinigung
  • Aufbewahrung
  • Schärfen 

Die richtige Pflege für das Damastmesser

Das im Stahl enthaltene Karbon ist dafür verantwortlich, dass Messer rosten. Selbst in rostfreiem Stahl verbleiben geringe Mengen Karbon, sodass selbst dort unter Umständen Rost auftritt. Die richtige Pflege des Messers trägt dazu bei, dass es seinen Glanz und sein schönes Muster behält. Nutzen Sie spezielles Öl und benetzen Sie die Klinge damit regelmässig. Der dünne Schutzfilm verhindert eine Oxidation des Karbons mit dem Sauerstoff aus der Umgebungsluft. Selbst wenn kein erkennbarer Rost auftritt, führt die Oxidation über kurz oder lang zu einer farblichen Veränderung des Stahls. Der Kontrast des Damaszenermusters fällt daraufhin nicht mehr so deutlich aus wie zuvor. 

Korrektes und regelmässiges Reinigen

Zumeist sind Verunreinigungen auf der Klinge für matte oder rostige Stellen verantwortlich. Reinigen Sie das Messer nach jeder Benutzung. Vor allem nach dem Schneiden von säurehaltigen Früchten empfiehlt sich eine unmittelbare Reinigung. Nehmen Sie sich Zeit dafür und geben Sie das Messer nicht in die Spülmaschine. Nutzen Sie ausschliesslich warmes Wasser zur Reinigung und benetzen Sie die Klinge nach dem Abtrocknen mit wenigen Tropfen Öl. 

So bewahren Sie Ihr Damastmesser richtig auf

Sehr wahrscheinlich nutzen Sie Ihr Damaszenermesser nicht täglich. Während der untätigen Zeit ist ein korrekter Platz zur Lagerung des Messers wichtig. Der Ort sollte trocken und dunkel sein und eine konstante Temperatur aufweisen. Direkte Sonneneinstrahlung wirkt sich vor allem auf die Beschaffenheit des Griffes aus, der zum Beispiel aus edlem Holz gefertigt ist. Je konstanter die Temperatur ist, desto geringer fällt die Wahrscheinlichkeit aus, dass die Klinge schwitzt und durch den höheren Feuchtigkeitsanteil stärker der Oxidation ausgesetzt ist. Werfen Sie einen regelmässigen Blick auf das Messer, überprüfen Sie bei Klappmessern den Schliessmechanismus und geben Sie bei Bedarf wenige Tropfen eines pflegenden Öls auf die Klinge. 

Das Schärfen eines Damastmessers

Ein Jagdmesser aus Damaststahl bleibt für eine lange Zeit scharf. Dennoch baut jedes noch so gute Messer mit der Zeit ab, und es ist ein Nachschärfen erforderlich. Gehen Sie beim selbstständigen Schärfen äusserst behutsam vor und nutzen Sie eine Technik, die sehr präzises Arbeiten ermöglicht. Durch ein Abrutschen kann die schöne Maserung der Klinge beschädigt werden. Sollten Sie Bedenken haben, so wenden Sie sich am besten an einen Fachmann, der mit den nötigen Gerätschaften ausgestattet ist. 

Lohnt sich der Kauf eines Damastmessers?


Es gibt viele Gründe, die für ein Messer aus hochwertigem Stahl sprechen. Nach wie vor stellt der Damaststahl die hochwertigste und edelste Variante des Materials dar, und die Verwendung von Damastmessern bietet Ihnen viele Vorteile. Dazu gehören:

  • Langlebigkeit: Eine Klinge aus Damaszenerstahl ist für den täglichen Einsatz gefertigt. Wer in der Küche oder bei einem Abenteuer in der Natur keine Kompromisse eingehen möchte, der greift zum Damast. Die Gefahr eines Bruches oder einer zu starken Abnutzung der Klinge ist bei dieser Stahlsorte weitaus geringer. Mit einem hochwertigen Damastmesser tätigen Sie eine Investition für die Zukunft.
  • Schärfe: Damaststahl nutzt sich im Vergleich zu anderen Messern weitaus weniger ab. Die Schärfe hat für einen längeren Zeitraum Bestand, und beim Nachschärfen müssen Sie nur geringe Mengen an Stahl abtragen, um wieder die ursprüngliche Schärfe erreichen zu können. Das Messer behält aus diesem Grund auch nach vielen Jahren im Einsatz seine Form.
  • Einsatzbereiche für das Damastmesser: Die vielfältigen Möglichkeiten, die sich aus der Kombination zweier Stahlsorten ergeben, lassen sich direkt auf die Einsatzbereiche dieser Art von Messer übertragen. Sie sind robust genug für die Jagd und perfekt scharf für Kochen auf höchstem Niveau. Messerliebhaber finden im Shop von Meister Messer viele unterschiedliche Modelle aus Damast. Sie vereinen Schönheit, Handwerkskunst und beste Qualität miteinander. Suchen Sie nach einem besonderen Stück in Ihrer Messerkollektion, dann ist das Jagdmesser aus Damast die erste Wahl. Es altert in Würde und wird Ihnen in vielen Jahren durch seine Zuverlässigkeit ans Herz wachsen. 

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