Beim Survival- oder Überlebensmesser ist der Name Programm: Es unterstützt seinen Besitzer beim Überlebenskampf. So muss das Messer langlebig, robust und zu 100 % verlässlich sein. Ob Holz spalten, Jagen, Verstecke bauen, Feuer machen oder Nahrung zubereiten – in den unterschiedlichsten Situationen steht es zu Diensten.
Gross und schwer ist beim Survivalmesser allerdings fehl am Platz. Ausgewogen und handlich muss es sein. In Notsituationen darf es seinem Besitzer schliesslich nicht zur Last fallen und muss für verschiedenste Einsatzzwecke taugen.
In den unterschiedlichsten Ausführungen ist es erhältlich – ob als feststehendes Messer oder als Klappmesser. Die Klinge bewegt sich meist zwischen 10 und 20 Zentimetern. Beim Griff macht sich Ergonomie und Griffigkeit bezahlt. Auch ein Paracord-Griff bietet sich an. Im Ernstfall wird das Material zum Seil.
Neben dem Paracord-Griff spielt das Überlebensmesser auch mit
weiteren technischen Raffinessen wie mit Rettungspfeifen oder
Feuerstartern. Auch ein Kompass oder eine kleine Tafel mit Notsignalen
kann Teil des manchmal enthaltenen Survival-Kits sein. Einige Modelle
bieten sogar zusätzlichen Stauraum. In einem hohlen Messergriff finden
mühelos kleine Gadgets Platz. Nicht selten befindet sich auf der
Rückseite des Griffs sogar ein Glasbrecher, manchmal auch ein Kompass.
Bei Paracordgriffen oder abschraubbaren Griffschalen lässt sich das
Messer auch als Speerspitze verwenden. Das Paracord dient dabei der
Befestigung des Messers an einem Holzschaft.
Wer nach einem
besonders platzsparenden Modell sucht, greift zum Taschenmesser. Doch
Vorsicht: Die Klappvariante hat auch ihre Schwächen. Im Überlebenskampf
ist die Klinge nicht sofort einsatzbereit. Eine weitere Schwachstelle
ist der Klappmechanismus. Funktioniert er nicht reibungslos, fällt das
Überleben gleich noch schwerer. Vor allem ist ein Klappmesser aber
weniger belastbar und bricht bei seitlichen Hebelbewegungen schnell
auseinander. Eine Ausnahme bietet da das speziell auf diese Belastung
ausgelegte Pocket Bushman von Cold Steel.
Überlebensmesser – eine Klinge für alle Fälle
Die
Klingenformen sind bei Survivalmessern nicht sehr ausgefallen, sondern
auf den Verwendungszweck ausgelegt. Auch der Schliff der Klinge macht
einen Unterschied. Meist sind Überlebensmesser flach oder ballig
(konvex) geschliffen, was die Schnitthaltigkeit gerade bei Hackaufgaben
gegenüber einem Hohlschliff enorm erhöht. Manchmal sind die Klingen von
Survivalmessern mit einem vollen oder teilweisen Wellenschliff versehen.
Wer sich für eine Klinge mit Wellenschliff entscheidet, bekommt
einen zuverlässigen Assistenten für das Bearbeiten von Textil und Seil.
Mühelos schneidet sie die Stoffe durch. Selbst Piloten tragen den
Alltagshelfer im Dienst bei sich. Im Notfall durchtrennen sie damit
Gurte um sich aus dem Cockpit zu befreien.
Natürlich macht die
Stahlqualität einen grossen Unterschied bei allen Messern. Gerade beim
Survivalmesser sollte es ein langlebiger Stahl sein, der möglichst
rostbeständig ist. Die härtesten Stähle eignen sich daher nur bedingt
für ein Überlebensmesser, da diese meistens nicht rostfrei sind. Zudem
lassen sich etwas weichere Stähle besser nachschleifen. Es kommen aber
auch moderne Hochleistungsstähle zum einsatz, die einen sehr hohen
Härtegrad aufweisen und trotzdem noch relativ rostträge sind. Diese
Klingen werden aber meistens mit Titannitrid oder einer ähnlichen
Substanz beschichtet, um sie vor Korrosion zu schützen. Ein
Nachschleifen wird bei diesen Klingen viel seltener notwendig, dafür
aber umso aufwendiger. Die Frage, was sich besser eignet, lässt sich
nicht abschliessend beantworten.
Ein Survivalmesser sollte aber vor
allem auf seinen Träger abgestimmt sein. In einer Notsituation ist es
wichtig, ein Messer bei sich zu haben, das für einen ganz persönlich das
richtige ist. Das Messer sollte auch für längere mühsame Arbeiten
bequem zu handhaben sein. Sonst wird das Überleben garantiert
schmerzhaft.