Taschenmesser lassen sich vielseitig einsetzen und unkompliziert zusammenklappen, wodurch sie problemlos in der Tasche oder im Rucksack transportiert werden können. Wenn Du Dir ein Klappmesser zulegen willst, stehst Du jedoch vor einer entscheidenden Frage: Einhand- oder Zweihandmesser?
Der nachfolgende Blogartikel unterstützt Dich dabei, die richtige Wahl zu treffen. Wir zeigen nicht nur auf, durch welche einzigartigen Merkmale sich Einhand- und Zweihandmesser auszeichnen, sondern gehen ebenso auf die Vorzüge beider Messertypen und auf ihre Einsatzgebiete ein.
Worin unterscheiden sich Einhand-Klappmesser von Zweihandmessern?
Die Begriffe "Einhandmesser" und "Zweihandmesser" beziehen sich darauf, wie das Klappmesser geöffnet wird. Erstere kannst Du mit nur einer Hand öffnen. Lässt sich das Schneidwerkzeug dagegen nur mit beiden Händen ausklappen, ist von einem Zweihand-Klappmesser die Rede. Dabei hält eine Hand das Messer, während die Klinge mit der anderen Hand ausgeklappt wird.
Die Öffnungshilfen von Klappmessern
Um die Unterschiede zwischen beiden Messertypen klarer zu verdeutlichen, ist es sinnvoll, einen genauen Blick auf die zum Einsatz kommenden Öffnungsmechanismen zu werfen. Im Laufe der Zeit haben die Messerhersteller verschiedene Mechanismen entwickelt, mithilfe derer sich Taschenmesser öffnen lassen.
Zweihand-Klappmesser sind üblicherweise mit einer in die Klinge eingelassenen Kerbe ausgestattet. Das als Nagelhau oder Nagelrille bezeichnete Feature sorgt beim Öffnen der Messerklinge für Halt. Bei modernen Modellen wird aus ästhetischen Gründen mitunter auf eine Öffnungshilfe verzichtet. Das trifft allerdings lediglich auf Ausführungen zu, bei denen die Klinge im eingeklappten Zustand weit genug hervorsteht, um mit Daumen und Zeigefinger herausgezogen zu werden.
Im Bereich der Einhandmesser wird dagegen auf verschiedene Öffnungsmechanismen zurückgegriffen. Die nachfolgende Übersicht verschafft Dir einen Überblick über die verwendeten Systeme:
- Daumenpin: Am häufigsten kommen sogenannte Öffnungspins zum Einsatz. Die ein- oder beidseitig an der Klinge montierten Daumenstifte sind entweder fest angebracht oder lassen sich abschrauben. Ein beidseitiger Daumenpin vereinfacht Linkshänderinnen und Linkshändern die Handhabung des Messers. Bei manchen Modellen besitzt der Pin eine zylindrische Form, bei anderen Ausführungen die eines kleinen Stufenkegels.
- Klingenheber: Bei dieser Öffnungshilfe handelt es sich um auf dem Klingenrücken verschraubte Plättchen beziehungsweise Scheiben. Wie bei mit Pins versehenen Modellen kannst Du die Messerklinge auch hier einfach und unkompliziert mit dem Daumen herausschieben oder -ziehen.
- Daumenloch (Auge): Spyderco war der erste Messerproduzent, der ein kreisrundes Loch in die Klinge von Taschenmessern einliess. Die als "SpyderHole" bezeichnete Bohrung gilt mittlerweile als bekanntes Markenzeichen des US-amerikanischen Unternehmens und wurde mit der Zeit von zahlreichen anderen Herstellern aufgegriffen. Bei entsprechenden Modellen presst Du Deine Daumenkuppe auf den Klingendurchbruch, um das Messer zu öffnen. Ausführungen mit Daumenloch sind gleichermassen für Rechts- wie Linkshänderinnen beziehungsweise Rechts- wie Linkshänder geeignet.
- Flipper: Bei Klappmessern mit Flipper ragt im geschlossenen Zustand eine Nase aus dem Klingengelenk hervor. Die Messerklinge klappst Du hier aus, indem Du diesen Hebel mit der Zeigefingerkuppe nach hinten ziehst. Damit sich das Messer möglichst einfach öffnen lässt, verfügen viele Flipper-Modelle über eine kugelgelagerte Klinge.
Darüber hinaus gibt es verschiedene Federmechanismen, die als Öffnungshilfe fungieren. Im Wesentlichen kann dabei zwischen automatischen Springmessern und Klappmessern mit federunterstütztem Mechanismus unterschieden werden. Da entsprechende Ausführungen in der Schweiz (ab einer Klingenlänge von 5 cm UND einer Gesamtlänge von 12 cm) als Waffe gelten und verboten sind, gehen wir an dieser Stelle nicht näher auf entsprechende Auslöse- beziehungsweise Öffnungsmechanismen ein.
Die unterschiedlichen Verriegelungsmechanismen
Durch einen Verriegelungsmechanismus wird verhindert, dass die Klinge Deines Taschenmessers ungewollt einklappt. Die Verriegelung sorgt für Stabilität beziehungsweise Robustheit und gewährleistet, dass Du sicher mit dem Messer arbeiten kannst. Mittlerweile werden je nach Hersteller und Modell unterschiedliche Verriegelungssysteme verwendet, die als bewährt und zuverlässig einzustufen sind. Zu den gängigsten Verriegelungen gehören:
- Der Liner Lock und der Frame Lock zählen zu den am häufigsten genutzten Verriegelungsmechanismen. Beide Systeme basieren auf einer Sperrfeder, die in der Platine untergebracht ist beziehungsweise aus einem Teil des Griffrahmens besteht. Der Liner Lock und der Frame Lock gelten als sichere sowie stabile Verschlüsse, die sich für zahlreiche Anwendungen anbieten und sowohl in Einhand- als auch in Zweihandmessern verbaut werden.
- Hoher Beliebtheit erfreut sich auch die Back-Lock-Verriegelung, die mit grosser Stabilität punktet und insbesondere im Bereich der Zweihand-Klappmesser Verwendung findet. Daher sind für die Bedienung mit zwei Händen ausgelegte Taschenmesser oftmals sehr stabil. Mit feststehenden Messern können sie dennoch nicht ganz mithalten. Dieser Umstand lässt sich darauf zurückführen, dass die Klinge bei Klappmessern nicht fest mit dem Griff verbunden ist, weshalb sie hohe Querbelastungen weniger gut vertragen als Messer mit feststehender Klinge.
- Eine vor allem für Einhandmesser und Klappmesser mit mehreren Klingen genutzte Verschlussform stellt der Slipjoint dar, bei welchem die Messerklinge einzig und allein durch Federkraft offengehalten wird. Slipjoint-Einhandmesser besitzen keinen Verriegelungsmechanismus, weshalb sie in einigen Ländern anders als einhändig bedienbare Taschenmesser mit verriegelbarer Klinge nicht von Reglementierungen betroffen sind. Allerdings besteht bei dieser Bauart das Risiko, dass die Messerklinge bei unvorsichtiger Benutzung ungewollt einklappt. Manche Modelle verfügen daher über einen sogenannten Half Stop (Einrasten an der 90-Grad-Position), der dies verhindert.
Es lässt sich also nicht sagen, dass einer der beiden Messertypen grundsätzlich eine höhere Stabilität oder Sicherheit bietet. Ausschlaggebend ist in diesem Zusammenhang nebst Bauweise und Material insbesondere die Art der Arretierung.
Vorteile von Einhand-Klappmessern
Im direkten Vergleich punkten Einhandmesser vor allem damit, dass sie mit nur einer Hand geöffnet – und mitunter auch geschlossen – werden können. Diese praktische Konstruktionsweise bringt verschiedene Vorzüge mit sich:
- Einfache Bedienung: Einhandmesser erweisen sich vor allem in Situationen als praktisch, in denen Du nur eine Hand frei hast. Das gilt sowohl für Alltags- und Gartenarbeiten als auch für beim Camping und auf Outdoor-Touren anfallende Aufgaben. Bei mit Pins oder einem Flipper versehenen Modellen funktioniert die Einhandbedienung ebenso mit Handschuhen. Entsprechende Einhandmesser kannst Du also problemlos auch in kälteren Umgebungen verwenden.
- Schnell einsatzbereit: Wenn es auf schnelles Handeln ankommt, ist ein Einhandmesser ebenfalls von Vorteil. Ein solches hast Du immer schnell zur Hand, was in Notsituationen einen entscheidenden Unterschied machen – und sogar Leben retten – kann. Aufgrund der Möglichkeit, das Klappmesser einhändig zu öffnen, lässt es sich zudem äusserst vielseitig einsetzen.
Vorteile von Zweihand-Klappmessern
Die Vorzüge von Zweihandmessern sind vor allem rechtlicher Natur, denn auch in anderen Ländern fallen entsprechende Modelle meist nicht unters Waffengesetz. Für Einhandmesser gelten im Ausland dagegen teilweise strengere Regeln. Falls Du in einem entsprechenden Land unterwegs bist, ein einhändig bedienbares Messer mit Dir führst und von Gesetzeshütern – aus welchem Grund auch immer – kontrolliert wirst, hast Du ein Problem. Mit einem Zweihandmesser lassen sich solche Situationen umgehen.
In der Schweiz kannst Du problemlos ein einhändig bedienbares Klappmesser kaufen, es besitzen und grundsätzlich auch führen. Andernfalls würde Meister Messer keine Einhandmesser anbieten. Wie lang die Klinge des Taschenmessers ausfällt, spielt in diesem Zusammenhang übrigens keine Rolle. Wie sich in Artikel 4 (Abschnitt 1 Buchstabe c) des Waffengesetzes nachlesen lässt, sind hierzulande lediglich mit einem automatischen Mechanismus ausgestattete Einhandmesser verboten.
Welche Konsequenzen das Führen eines Messers mit einhändig feststellbarer Klinge im Ausland nach sich ziehen kann, soll nachfolgend am Beispiel des Nachbarlands Deutschland verdeutlicht werden. Dort darfst Du Einhandmesser zwar erwerben und besitzen, nicht jedoch in der Öffentlichkeit führen. Dies ist lediglich gestattet, wenn ein berechtigtes Interesse – im Zusammenhang mit der Berufsausübung, der Brauchtumspflege, dem Sport oder einem allgemein anerkannten Zweck – vorliegt.
Eine weitere Ausnahme stellt der Transport in einem verschlossenen – also gegen den ordnungswidrigen Zugriff von aussen gesicherten – Behältnis dar. Allerdings gilt bereits ein ordnungsgemäss geschlossener Rucksack als verschlossenes Behältnis. Verstösst Du in Deutschland gegen eine der gerade erläuterten Vorgaben, musst Du mit einem Bussgeld in Höhe von bis zu 10000 Euro rechnen.
Einhand- oder Zweihand-Klappmesser?
Prinzipiell eignen sich sowohl einhändig bedienbare Taschenmesser als auch Zweihandmesser für eine Vielzahl unterschiedlicher Aufgaben. Dennoch gibt es einige Anwendungsfälle, in denen sich einer der beiden Messertypen eher anbietet.
Welches Modell das für Dich beste Klappmesser darstellt, hängt letztlich vor allem von Deinen individuellen Vorlieben und den möglichen Einsatzszenarien ab. Bei Reisen ins Ausland ist zudem auch die dortige Gesetzeslage von entscheidender Bedeutung.
Typische Einsatzgebiete von Einhandmessern
- Berufsbedingte Anwendungen: Es gibt verschiedene Berufe, in denen Einhandmesser häufig zum Einsatz kommen. Die praktischen Werkzeuge werden beispielsweise von Handwerksleuten, von Rettungskräften und bei der Feuerwehr genutzt, eignen sich aber ebenso fürs Heimwerken. Die Einhandbedienung gewährleistet eine effiziente Arbeitsweise und sorgt in gewissen Situationen für zusätzliche Sicherheit.
- Notsituationen: Einhandmesser lassen sich sehr zügig und unkompliziert öffnen, sind also unmittelbar einsatzbereit. Dies ermöglicht es Dir, Dich im Notfall schnell zu verteidigen und Verletzungen abzuwehren. Auch in anderen Notsituationen – etwa nach einem Autounfall – kann sich ein einhändig bedienbares Messer als vorteilhaft erweisen.
- Outdoor-Aktivitäten: Wenn Du Dich draussen in der Natur aufhältst, sind ebenfalls Anwendungsfälle – etwa beim Angeln, Jagen oder Klettern – denkbar, in denen Du ein Messer benötigst, aber nur eine Hand frei hast. Daher werden Einhand-Klappmesser auch von Outdoor-Enthusiasten und Sportlerinnen beziehungsweise Sportlern verwendet.
Typische Einsatzgebiete von Zweihandmessern
Zweihand-Klappmesser kannst Du grundsätzlich ebenso im Alltag, im Beruf und im Outdoor-Bereich verwenden. Es dauert zwar minimal länger, das Messer zu öffnen, doch das spielt in vielen Fällen überhaupt gar keine Rolle. Willst Du beispielsweise ein Paket aufmachen, Obst schneiden, Holz schnitzen oder beim Camping ein Seil durchtrennen, ist es nicht wirklich von Bedeutung, die Klinge Deines Taschenmessers möglichst schnell aufklappen zu können.
Verreist Du dagegen ins Ausland, stellt ein Zweihandmesser aufgrund der oftmals restriktiveren Gesetzgebung häufig die bessere Wahl dar. Hierzulande sind Einhand-Klappmesser legal, doch in einigen anderen Ländern gelten Beschränkungen. Führst Du ein Klappmesser in der Schweiz, musst Du Dir wegen des Messertyps keine Gedanken machen – im Ausland mitunter schon.
Um nicht mit dem Gesetz in Konflikt zu geraten, empfiehlt es sich vor Auslandsaufenthalten aber generell, sich mit den am Aufenthaltsort geltenden Bestimmungen auseinanderzusetzen.
Fazit: Persönliche Präferenzen und Einsatzzweck entscheidend
Ob sich eher ein Einhand- oder Zweihandmesser anbietet, hängt einerseits von Deinen individuellen Bedürfnissen beziehungsweise Vorstellungen und andererseits von der angedachten Verwendung ab. Beide Arten von Klappmessern punkten mit einer vielseitigen Verwendbarkeit. Für Situationen, in denen eine schnelle Reaktion erforderlich oder nur eine Hand verfügbar ist, bietet sich eher ein Einhandmesser an. Im Ausland stellt ein Zweihandmesser aufgrund der mitunter strengeren Gesetzgebung nicht selten die zu bevorzugende Option dar.
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